Ein „i“ für Grün.Enzersdorf

Groß-Enzersdorf ist Stadtmauerstadt, sogar die Stadtmauerstadt mit der längsten durchgehenden Stadtmauer in ganz Niederösterreich. Aber im Gegensatz zu anderen niederösterreichischen Stadtmauerstädten hat Groß-Enzersdorf kein grünes „i“ vor seiner Touristeninformation, das etwaige Besucherinnen und Besucher einlädt, mehr über Groß-Enzersdorf zu erfahren.

Am Busbahnhof ist auf dem Plan ein „i“ eingezeichnet, aber am Ort des Geschehens, dem Rathaus, deutet nichts darauf hin.

Tourismusbüro als zentrale Anlaufstelle

Wir brauchen dieses „i“. Eine zentrale Stelle, an der TouristInnen einen Stadtplan erhalten, sich über Nächtigungsmöglichkeiten informieren können oder erfahren, wo die nächste öffentliche Toilette ist.

Diese Informationen gibt es zwar im Bürgerservice des Rathauses. Aber die Hemmschwelle, in ein Rathaus vorzudringen und sich durchzufragen ist viel größer als einfach dem international bekannten „i“ zu folgen, das Antworten verspricht.

Ein Tourismusbüro kann aber noch mehr. Dort sind die lokalen Angebote gebündelt. Interessierte erhalten nicht nur den Stadtplan und Prospekte von Pensionen, Gasthäusern und Hotels, sie können gleich hier vor Ort eine Führung buchen und erhalten Kombi-Angebote mit anderen Attraktionen der Umgebung. Sie können sich genauso über kulturelle Veranstaltungen wie über die vielen Angebote des Nationalparks Donau-Auen informieren. In touristisch mehr erschlossenen und besuchten Gebieten kann man auch direkt im Tourismusbüro Hotelbuchungen vornehmen.

Braucht es dazu großen Aufwand oder viel Platz? Nein, das bestehende Bürgerservice reicht gut dafür aus und die Auskünfte rund um das „i“ sind durchaus hier zu bewältigen. Die MitarbeiterInnen kennen sich ohnehin gut aus und könnten – im Bedarfsfall – auch die eine oder andere Fortbildung bekommen, damit der Bereich wachsen kann. Kompetenz muss sich nicht verstecken.

Der zuständige Stadtrat für Tourismus arbeitet mit dem Kulturstadtrat ein Angebot aus, das zum Teil ohnehin schon vorhanden ist und beide lassen das kleine grüne „i“ über dem Eingang zum Rathaus anbringen. Ein Hinweisschild am Busbahnhof, das einem den Weg zur Touristeninfo weist, rundet das Ganze ab. Und schon wären wir mit dabei im Kreise fast jeder Gemeinde mit irgendeiner auch nur annähernd herzeigbaren Attraktion. Und wir haben mit der Kirche, der Stadtmauer und dem angrenzenden Nationalpark gleich drei davon.

Martin Sommerlechner

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